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Jul 24

Made in Germany: Herausforderungen und Chancen

Das Gütesiegel "Made in Germany" genießt seit 1891 weltweit einen hervorragenden Ruf und kennzeichnet damit das Vertrauen in die innovativ hochwertige Fertigung von Produkten und Dienstleistungen aus Deutschland. Insbesondere die Spitzenqualität der Produkte „Made in Germany“ gilt bei Kunden als eines der stärksten Kaufargumente. Die aktuelle wirtschaftliche Situation stellt den Produktionsstandort Deutschland aber auch vor einige Herausforderungen. Welche das sind und wie wir bei Aeris damit umgehen, erfährst du in diesem Artikel.

Was bedeutet "Made in Germany" eigentlich genau?

Qualität

Das Gütesiegel „Made in Germany“ ist weltweit vor allem für die hohe Qualität der Produkte bekannt. Dank stetiger Optimierung in der Herstellung und der Nutzung modernster Technologien werden erstklassige Standards geschaffen – von den Rohstoffen über Zwischenerzeugnisse bis hin zum fertigen Endprodukt.

Sicherheit und Umwelt

Produkte „Made in Germany“ stehen neben ihrer hohen Qualität auch für ihre strengen Richtlinien in Sicherheit und Umwelt. Die strikten Regelungen in Deutschland sorgen dafür, dass die entsprechenden Anforderungen regelmäßig von unabhängigen Prüforganisationen kontrolliert werden. Damit auch die nächsten Generationen auf unserer Erde so gut leben können, wie wir es heute tun, müssen bei der Produktion bestimmte Umweltrichtlinien eingehalten werden. Auch diese werden in regelmäßigen Abständen staatlich überprüft, um die hohen Standards sicherzustellen. Viele Hersteller setzen sich dabei sogar das Ziel, die Anforderungen in Punkto Sicherheit und Umwelt nicht nur einzuhalten, sondern zu übertreffen.

Nachhaltigkeit

Für viele Kunden ist dieses Kriterium von Produkten „Made in Germany“ oft das entscheidende Kaufargument: Nachhaltigkeit. Dank der hohen Qualitätsstandards haben Hersteller die Möglichkeit, lange Garantien auf ihre Produkte zu geben. Die Planung und Produktion der Produkte erfolgt stets auf dem neuesten Stand der Forschung und garantiert eine hohe Zuverlässigkeit und langfristige Einsatzfähigkeit.

Mitarbeiter

Die Spitzenqualität „Made in Germany“ spiegelt sich nicht nur in den Produkten wider: Auch die Mitarbeiter sind bestens qualifiziert und ausgebildet. Um die Fluktuation zu mindern und langfristige Bindungen zu fördern, investieren Unternehmen gezielt in eine effiziente Aus- und Weiterbildung ihrer Arbeitnehmer und die Gestaltung eines attraktiven Arbeitsumfelds. Dafür bieten Betriebe über die gesetzlichen Vorgaben hinaus heutzutage beispielsweise attraktive Zusatzleistungen wie Betriebskindergärten, Fitnessstudios, veganes Essen in der Kantine, Sabbaticals und vieles mehr an. Zur Senkung des Verletzungsrisikos jedes Mitarbeiters entwickeln geschulte Arbeitssicherheitsgremien individuelle Maßnahmen für jedes Unternehmen, während im Krankheitsfall die Krankenkassen und Berufsgenossenschaften einen umfassenden Schutz bieten.

"Made in Germany" steht mit seinen umfassenden Anforderungen also nicht nur für erstklassige Qualitätsprodukte, sondern auch für hervorragende Arbeitsbedingungen und innovative Technologien, die zusammen die Grundlage für den internationalen Ruf und Erfolg dieses Gütesiegels bilden.

Aeris Produktentwicklung und Technologien made in germany Bei Aeris entwickeln wir die Technologien und sämtliche Bauteile unserer Produkte selbst.


Zur Entstehung von "Made in Germany"

Mit der zunehmenden Globalisierung im späten 19. Jahrhundert expandierte der Handel in Europa, wobei Großbritannien die führende Industrienation darstellte. Um ebenfalls auf den Zug dieses Erfolges mit aufzuspringen, begannen viele europäische Länder Kopien der qualitativ hochwertigen britischen Produkte anzufertigen und zu exportieren. Darunter waren insbesondere deutsche Plagiate der Sheffield Messer und Scheren aus billigem Gusseisen auf dem britischen Markt vertreten. Diese konnten zwar qualitativ bei weitem nicht mit den Originalen aus Gussstahl mithalten, wurden aber aufgrund der niedrigen Preise dank der günstigeren Herstellungskosten von Importhändlern zu Genüge abgenommen.

Zum Schutz ihrer Wirtschaft veranlasste die britische Regierung daraufhin im Jahr 1887 eine Kennzeichnungspflicht für importierte Waren und Güter. Da die deutsche Industrie jedoch in der Produktion qualitativ hochwertiger Erzeugnisse schnell aufholte, entwickelte sich das ursprünglich als Abschreckung gedachte Label "Made in Germany" schnell zu einem Symbol für Güte und Qualität. Das hohe Ansehen und gestiegene Vertrauen in deutsche Erzeugnisse führte schließlich zu einem rasanten Wachstum der deutschen Wirtschaft. Insbesondere nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde der gute Ruf des „Made in Germany" Siegels weiter stabilisiert.

Voraussetzungen und Anforderungen für "Made in Germany"

Rechtliche Anforderungen

Nachdem es im deutschen Recht keine gesetzlich festgelegten Regelungen gibt, aus denen sich konkrete Voraussetzungen für die Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ ergeben, ist die Bezeichnung immer wieder Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten.

Diversen EG-Verordnungen und richterlicher Rechtsprechung nach, ist in der Regel ein Wertschöpfungsanteil von mindestens 45 Prozent in Deutschland für die gewerbliche Nutzung des „Made in Germany“ Siegels erforderlich. In einzelnen Fällen wird allerdings auch ein kleinerer Prozentanteil bereits als ausreichend akzeptiert. Nach Beschluss des Bundesgerichtshofes (BGH) können Produkte mit dem Siegel „Made in Germany“ gekennzeichnet werden, wenn ihre Herstellung, Endmontage und ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung in Deutschland erfolgt. Insbesondere bei Fällen mit mehrstufiger Fertigung – sprich, wenn einzelne Schritte des Herstellungsprozesses im Ausland erfolgen und z.B. nur die Endmontage in Deutschland stattfindet – wird es knifflig. Ob die Bezeichnung „Made in Germany“ unter diesen Umständen noch gerechtfertigt ist, entscheiden am Ende die Gerichte.

Rechtlich gesichert ist jedenfalls, dass die Bezeichnung „Made in Germany“ eindeutig unzulässig ist, wenn wesentliche Teile des Produktes aus dem Ausland stammen. Dies verstößt nämlich gegen das „Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb“.

Die größte Anforderung für das Made in Germany Logo ist der Herstellungsprozess in Deutschland. Wir sind stolz auf die vielen Patente für unsere Eigenentwicklungen.


Fassen wir also nochmal zusammen:

Die wichtigsten Anforderungen für die Zulassung von Produkten mit dem Siegel „Made in Germany“ ergeben sich aus dem Herstellungsprozess. Dabei müssen die wesentlichen Etappen der Wertschöpfungskette wie Entwicklung, Design, Produktion und Qualitätssicherung in Deutschland erfolgen. Es ist demnach also nicht zwingend notwendig, dass ein Produkt „Made in Germany“ vom Konzept bis zur Fertigstellung vollständig in Deutschland hergestellt wird. Entscheidend ist, dass die bedeutenden Qualitätsmerkmale und Eigenschaften, die insbesondere aus Sicht des Verbrauchers für den Wert des Produktes relevant sind, aus deutscher Wertschöpfung stammen.

Warum Aeris auf "Made in Germany" setzt

Fakt ist, dass Deutschland als Exportnation in Zeiten der Inflation derzeit vor enormen Herausforderungen steht. Die steigenden Kosten belasten den deutschen Mittelstand so stark, dass die Produktion in Deutschland schlichtweg zu teuer wird und viele ihre deshalb Produktionsstätten ins Ausland verlagern müssen. Laut einer IHK-Umfrage plant dies bereits jedes zehnte Unternehmen.

Auch die Möbelbranche befindet sich derzeit in einer angespannten Situation und auch wir als mittelständisches Unternehmen müssen uns den aktuellen Herausforderungen stellen. Trotzdem wollen wir an unseren Werten und der Qualität unserer Produkte festhalten und Deutschland als Standort beibehalten. Die Entscheidung gegen eine Verlagerung ins Ausland hatte unterschiedliche Gründe:

  • Qualität
  • Nachhaltigkeit
  • Flexibilität
  • Optimale Rahmenbedingungen
  • Kundenservice
  • Export

1. Qualität

Unsere Produkte zeichnen sich durch höchste Material- und Verarbeitungsqualität sowie Langlebigkeit aus. Jedes Produktteil wird in traditioneller Handarbeit in unserer deutschen Manufaktur gefertigt - ein Standard, den wir in China nicht gewährleisten können. Das weltweit hohe Ansehen von "Made in Germany" hilft uns, unsere Produkte erfolgreich auf dem internationalen Markt zu positionieren.

2. Nachhaltigkeit

Wir sehen uns in der Verantwortung, einen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. Durch langlebige Produkte, regionale Lieferanten und kurze Transportwege reduzieren wir unseren CO2-Ausstoß erheblich. 80% unserer Lieferanten kommen aus Deutschland, davon 53% aus Bayern. Diese Bemühungen werden in Deutschland durch steuerliche Anreize und strenge Umweltauflagen unterstützt. Mit dem Einsatz erneuerbarer Energien, insbesondere der Solarenergie, haben wir auf die steigenden Energiekosten reagiert. Seit 2023 produzieren wir mehr Energie als wir verbrauchen.

3. Flexibilität

In Deutschland haben wir alle wesentlichen Teile der Wertschöpfungskette von der Entwicklung über die Produktion bis hin zur Verwaltung und den Zulieferern an einem Standort, was uns eine kurze Lieferkette und eine enorme Flexibilität ermöglicht. Gerade während der Corona-Pandemie hat uns das sehr geholfen. Während bei anderen Unternehmen die Produktion stillstand, konnte sie bei uns auf Hochtouren weiterlaufen. Von dieser Flexibilität profitieren insbesondere auch unsere Objektkunden, da wir schnell und flexibel auf Sonderwünsche eingehen können.

4. Optimale Rahmenbedingungen

Mit einer erstklassigen Infrastruktur, stabilen rechtlichen Rahmenbedingungen und einer zuverlässigen Energieversorgung bietet Deutschland optimale Rahmenbedingungen für Unternehmen. Unsere regionale Verankerung und unsere Netzwerke ermöglichen eine schnelle Anpassung an Marktveränderungen. Darüber hinaus bietet Deutschland zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten, die uns die Kapitalbeschaffung für Investitionen und Wachstum erleichtern.

5. Kundenservice

Durch unsere Präsenz in Deutschland können wir besser auf die Bedürfnisse der deutschen Kunden eingehen. Direkte Ansprechpartner bieten individuelle Lösungen und schnellen Service, ohne dass Kunden im Call Center landen.

6. Export

Unsere Produkte bieten einen echten Mehrwert, indem sie Schmerzen lindern und das Wohlbefinden steigern. Deshalb entscheiden sich unsere Kunden trotz auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für unsere Produkte – und das weltweit. Neben dem deutschen Markt exportieren wir in über 40 weitere Länder, vor allem in Europa. Um der aktuellen Schwäche des deutschen Marktes entgegenzuwirken, konzentrieren wir uns daher auf den Ausbau unserer Exportmärkte.

Voraussetzung für das Made in Germany Logo ist der deutsche Herstellungsprozess. Jedes unserer Produkte wird in Deutschland nach Manufaktur-Art von Hand gefertigt.


Abschließend zeigt sich, dass das Gütesiegel "Made in Germany" mehr als nur ein Label ist – es steht für herausragende Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation. Bei Aeris setzen wir bewusst auf diese Werte, um Produkte zu schaffen, die nicht nur ergonomisch und funktional sind, sondern auch höchsten Ansprüchen genügen. Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen bleiben wir unserem Standort Deutschland treu, um weiterhin Flexibilität und Exzellenz zu gewährleisten. Mit dieser Philosophie sichern wir unseren Kunden die bewährte Qualität und Zuverlässigkeit unserer Produkte.

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